Tongariro Crossing

Also … ich persönlich bin ja der Meinung, dass es keinen ersichtlichen Grund gibt, auf Berge zu klettern, wenn so bequem eine Strasse drumherum führt. Viele andere sind da komplett gegenteiliger Ansicht, was dazu führt, dass die vulkanische Erhebung des Tongariro/Ngauruhoe täglich von hunderten Wahnsinnigen überquert wird, weil das in allen Reiseführern als “die beste Ein-Tages-Route Neuseelands” beschrieben wird. Und wenn alle da rauf marschieren (auch Tramper mit etwa 20 kg Gepäck), konnte uns natürlich nichts mehr halten … Los! Aus dem Stand, bei strahlendem Sonnenschein, 20 km über einen der exponiertesten Pässe der touristischen Welt.

Zuerst verlief der Weg in ein Bergtal, dann kam der steile Aufstieg, getrennt durch den Südkrater, bis zum Pass. Rast war eigentlich nicht möglich, weil uns fast die immer anwesenden und nie rastenden Sandfliegen gefressen hätten. Endlich am Pass war es dann so! kalt, dass es im verschwitzen Tshirt ohne Jacke nicht gegangen wäre. Also schnell weiter, am roten Krater vorbei hinunter über eine Sand-Schotter-Piste mehr hüpfend als gehend, fast wie beim Snowboarden eigentlich. Abstieg in den Hauptkrater, Anstieg zum Kratersee des Tongariro; Abstieg über die Nordflanke. Als es talwärts ging, habe ich tatsächlich aufgeatmet, nicht ahnend, wie lange der Weg noch sein würde. Nicht endende Schleifen über bunte Steine, dann durch niedrige Flechten, später durch vertrocknete Gräser, Tussokwiesen, Teebaumbüsche, Tanukahaine, Busch, ein Fluss schmiegt sich an den Weg, man kreuzt ihn, er verschwindet wieder, Moose, sumpfiges Terrain, endloser Weg … immer weiter. Man musste ja auch den Shuttle Bus erreichen, der um 16:30 vom Parkplatz wegfuhr. Dann: Stimmengewirr, endlich. Zig verschwitzte Wanderer, flach am Boden im Schatten der überdachten Bushaltestelle. Und: ein neues Haustier. Wir nennen es Muskelkater.

Schnitzel

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